Mammatumoren sind seltene Tumoren der Kätzin. Bei Katern ist das Mammatumorrisiko äusserst gering (max. 1% aller Tumorträger). Der Grund ist die übliche Frühkastration der Kätzinnen.

Treten Tumoren auf, sind sie nicht selten multipel in einem oder mehreren Komplexen zu finden.

Mammtumoren der Katzen sind fast alle bösartig. Vor allem Siamkatzen sind davon betroffen, bekommen dieses Tumoren auch früher und sie verhalten sich nochmals aggressiver als bei anderen Katzen.

 

Das Entstehungsrisiko bösartiger Tumoren steigt bei der Verabreichung von Östrogen-/Gestagen-

Kombinationen in hoher Dosierung.

 

Vor einer Therapie empfehlen wir ein Staging, da die Mammatumoren meist bösartig sind, d.h. wir suchen nach möglichen Metastasen. Dies wird durch Lungen-Röntgen und Ultraschall des Bauches gemacht, oder allenfalls mittels Computertomographie.

 

Die chirurgische Resektion ist die Therapie der Wahl. Da es nicht selten zu intramammären Streuung der Tumorzellen kommt wird eine beidseitige Mammektomie (Entfernung beider Gesäugeleisten) empfohlen.

Da fast alle Mammatumoren der Katze bösartig sind, und Metastasen machen, kommt eine Chemotherapie fast bei jedem Tier zum Einsatz. Die Verträglichkeit ist im Allgemeinen sehr gut. Normalerweise werden 4 Dosen im Abstand von 3-4 Woche intravenös verabreicht.

Bestrahlung ist im Gegensatz zum Menschen beim Tier kaum je erforderlich, da eine aggressive Chirurgie kein psychisches Problem darstellt.

 

Die Prognose ist bei der Katze leider meist vorsichtig zu stellen. Trotz aggressiver Therapie kommt es nicht selten nach einigen Monaten zu einer Metastasierung.

Je kleiner die Tumoren sind bei der Entfernung, desto besser ist die Überlebenszeit. Bei Tumoren unter 2 cm können wir im Schnitt 3 Jahre erreichen, bei Tumoren über 3 cm sind es meist nur 6 Monate.
Wichtig ist aber auch der Status bezüglich Metastasen. Werden Metastasen in Lymphknoten oder gar Organen entdeckt, ist die Prognose meist unter 3-6 Monaten.