WEICHTEILSARKOM BEIM HUND
WEICHTEILSARKOM BEIM HUND
URSACHE
Es gibt verschiedene Formen von Weichteilsarkomen. Typische Vertreter sind Fibrosarkom, Hämangioperizytom oder Nervenscheidentumoren. Alle verhalten sich, bis auf wenige Detail, ähnlich.
 
LOKALISATION
Weichteilsarkome können an allen möglichen Körperstellen auftreten. Nicht selten liegen sie aber über Gelenken oder an den Beinen, was dann für die chirurgische Entfernung Probleme machen kann.
 
BIOLOGISCHES VERHALTEN
Der Tumor wächst lokal invasiv. Er bildet zT nicht fühlbare Ausläufer, die ins gesunde Gewebe
hineinwuchern. Das Ausmass wird nicht selten unterschätzt. Dies ist vor allem bei der Chirurgie zu berücksichtigen, um das Tumorgewebe komplett zu entfernen und Rückfälle zu vermeiden.
Metastasen sind eher selten, aber vom Grad des Tumors abhängig, welcher anhand der Histologie bestimmt werden kann.
 
DIAGNOSE
Manchmal macht es Sinn die Region mittels CT anzuschauen, um das genaue Ausmass eines Tumors abschätzen zu  können.
Eine Feinnadelaspiration kann kaum definitiv entscheiden, ob es sich um ein Weichteilsarkom handelt, aber zusammen mit der Klinik kann damit oft eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Die definitive Diagnose wird dann mittels Biopsie eruiert, meist anhand des entfernten Tumors.
 
THERAPIE UND NEBENWIRKUNGEN
Chirurgie
Wegen der starken Invasivität ist eine einfache Tumorentfernung oft schwierig. Eine aggressive Exzision ist notwendig, welche von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden sollte. Die erste (erfolgreiche) OP ist entscheidend für den Erfolg. Es gilt, einen Sicherheitsrand von mindestens 2-3cm gesundem Gewebe mitzunehmen. Im Beinbereich kann durch eine Amputation ein vollständiges Entfernen erreicht werden, was aber sehr invasiv ist, und oft nicht die optimale Vorgehensweise.
Im Falle einer inkompletten Exzision ist ein Rezidiv wahrscheinlich, kann aber manchmal Monate dauern, bis es soweit ist.
Radiotherapie
Mit der Kombination von Bestrahlung (5-14x) und Chirurgie werden Heilungsrate und Lebenserwartung erhöht, und erreichen oft über 90% Heilungsraten.
Strahlenschäden können deutlich sein, mit starker Entzündung und feuchter, entzündeter Haut, heilen aber komplikationslos innert 2 bis 3 Wochen ab. Meist bleiben im Strahlenfeld jedoch hellere Haare oder geringerer Fellwuchs zurück. Für jede Strahlentherapie muss das Tier in Narkose gelegt werden, diese ist aber kurz und oberflächlich und kein Problem.
Chemotherapie
Die Chemotherapie hat nicht denselben Stellenwert wie die obigen Therapien, es können aber verschiedenen Chemotherapeutika (z.B. Doxorubicin oder Carboplatin) verabreicht werden. Sie verbessern die Lebenserwartung und wirken sich in der Regel nicht nachteilig auf die Lebensqualität aus. Auch eine metronomische Chemo in Tablettenform ist möglich.
 
PROGNOSE
Die Lebenserwartung ist abhängig von Lokalisation und Ausdehnung des Fibrosarkoms sowie von der
Therapiewahl (chirurgischer Eingriff, Kombination mit Bestrahlung oder Chemotherapie).
Da diese Tumoren aber selten metastasieren, ist oft das lokale Geschehen ausschlaggebend wie lange das Tier lebt.
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