HISTIOZYTÄRES SARKOM
HISTIOZYTÄRES SARKOM
URSACHE UND BIOLOGISCHES VERHALTEN
Es gibt eine genetische Prädisposition für das histiozytäre Sarkom, so sind vor allem Flat Coated Retriever und Berner Sennenhunde von diesem Tumor betroffen. Bei den Flat Coated Retrievern handelt es sich meist um eine lokalisierte Form, beim Berner Sennenhund eher um eine systemische (= im ganzen Körper) Form.
 
DIAGNOSE
Lokalisierte Form: Das Tier zeigt irgendwo am Körper, oftmals aber über Gelenken, eine Schwellung oder Masse. Manchmal erkennt man die Masse erst mit Ultraschall oder Röntgen und das Tier zeigt nur Lahmheit.
Systemische Form: Am häufigsten ist die Lunge betroffen und das erste Symptom zeigt sich meist in einer Appetitlosigkeit. Husten oder Atemprobleme sind zwar möglich aber rel selten.
 
Die Diagnose wird durch Bildgebung (Röntgen, Ultraschall) und Feinnadelaspiration gewonnen. Aber nicht immer ist es möglich die Diagnose so zu stellen, manchmal sind Biopsien mit zusätzlichen Spezialfärbungen nötig, um sie sicherzustellen.  
 
THERAPIE-ARTEN
Chirurgie
Die chirurgische Entfernung ist nur in Ausnahmefällen möglich, da die Tumoren lokal invasiv wachsen und oft über Gelenken liegen. Dadurch würde man nur die Spitze des Eisbergs entfernen und keine Verbesserung der Überlebenszeit erreichen.
 
Strahlentherapie
Die Tumoren sind sehr strahlensensitiv und mit 5-6 Fraktionen können fast alle Tumoren zum Verschwinden gebracht werden. Allerdings ist die Strahlentherapie nur bei der lokalisierten Form möglich, da die inneren Organe Bestrahlung nicht grossflächig tolerieren. Nebenwirkungen sind, abgesehen von einem haarlosen Strahlenfeld und ev leichter Rötung der Haut in diesem Bereich während ein paar Tagen, nicht zu erwarten.
 
Chemotherapie
Histiozytäre Sarkome streuen frühzeitig und sehr häufig. Über 90% der Tiere verlieren wir aufgrund von Metastasen. Um diese möglichst hinauszuzögern geben wir Lomustine, ein sehr gut verträgliches orales Chemotherapeutikum. Es wird alle 3 Wochen verabreicht. Wir geben es mindestens  5x (lokalisierte Form) oder solange es wirkt (systemische Form).
 
PROGNOSE
Bei der lokalisierten Form können wir den Tumor mittels Strahlentherapie zum Verschwinden bringen und damit alle Schmerzen beheben. Mit der Chemotherapie können wir die Metastasen verlangsamen und haben im Schnitt 1 Jahr Überlebenszeit bei allerbester Lebensqualität. Geben wir keine Chemotherapie verlieren wir die Tiere leider oft schon nach wenigen Monaten.
 
Bei der systemischen Form ist es etwas schwieriger, da wir hier alleine auf die Chemotherapie angewiesen sind, welche bei grossen Tumoren nicht immer an alle Zellen gelangen kann. So sehen wir in ca 10-20% der Fälle ein komplettes Verschwinden der Tumore und dann auch ca 1 Jahr Überlebenszeit, bei ca 50% eine Reduktion der Tumorgrösse für durchschnittlich 4-6 Monaten und bei ca 30% kommt es zu gar keiner Reaktion und die Tumoren wachsen einfach weiter.
Copyright © marigin.ch | 2024 | Impressum