HÄMANGIOSARKOM
HÄMANGIOSARKOM
ALLGEMEINES
Das Hämangiosarkom (HSA) ist ein aggressiv verlaufender Tumor, der vor allem beim Hund, gelegentlich auch bei der Katze vorkommt.
 
URSACHE
Die Ursachen des Hämangiosarkoms sind nicht bekannt. Da das Hämangiosarkom der Haut häufiger bei Hunden mit wenig Hautpigment und lichtem Haarkleid diagnostiziert wird, ist der Zusammenhang mit ultraviolettem Licht naheliegend. Beim HSA in der Milz (die häufigste Lokalisation dieses Tumors) und anderen inneren Organen besteht dieser Zusammenhang nicht.
 
BIOLOGISCHES VERHALTEN
Am häufigsten sieht man das Hämangiosarkom in der Milz – zwei Drittel aller Milztumore sind Hämangiosarkome.
Aber auch andere Organe wie Herz, Haut, Leber, Lunge, Niere, Mundhöhle, Muskel,
Knochen oder Harnblase, sind davon betroffen. Hämangiosarkome neigen dazu, rasch zu metastasieren, vor allem über das Blutgefässsystem. Die Metastasen können in der Lunge, in der Leber oder auch selten im Gehirn auftreten.
 
DIAGNOSE
Je nach Lokalisation des Hämangiosarkoms sind die klinischen Symptome unterschiedlich; klassisch liegt es in der Milz und platzt, so dass es in den Bauchraum blutet. Dann zeigt das Tier Schwäche, vergrösserter Bauchumfang, erhöhter Puls, starke Atmung, blasse Schleimhäute und Gewichtsverlust.
Bei Verdacht auf ein Hämangiosarkom wird der Tumor mit Röntgenuntersuchung oder im Ultraschall
gesucht. Wichtig ist es, auch Metastasen aufzuspüren. Dies geschieht mit zwei seitlichen Röntgenbildern des Brustkorbs und einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes sowie des Herzens.
 
THERAPIE-ARTEN UND NEBENWIRKUNGEN
Chirurgie
Therapie erster Wahl ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Ist die Milz betroffen, wird sie als Ganzes entfernt.
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist eine wichtige Therapie, die sich gegen die Metastasen richtet und die
Chirurgie sinnvoll ergänzt. Am besten hat sich das Chemotherapeutikum Doxorubicin bewährt. Die
Chemotherapie belastet Tiere weniger als Menschen, da wesentlich tiefere Dosen gewählt werden. Im
Vordergrund steht immer das Wohlbefinden des Tieres während der Therapie.
Nach normalerweise 4 Infusionen mit Doxorubicin wechseln wir oft auf eine Metronomische Chemotherapie, welche in Tablettenform von Ihnen zu Hause gegeben wird, und welche die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Tier längerfristig überlebt von 10% auf ca 30% erhöht.
Radiotherapie
Obwohl die Bestrahlungstherapie bei äusserem, lokalem Befund das Tumorwachstum eindämmen
kann, verlängert sich dadurch die Überlebenszeit des Tieres nicht. Deswegen wird eher selten bestrahlt. Die Bestrahlung ist aber sehr effizient, um Blutungen zu stoppen.
 
PROGNOSE
Die Prognose für ein Hämangiosarkom hängt von Lokalisation und Art der Therapie ab. Sie ist im Allgemeinen als vorsichtig zu bezeichnen.
Hämangiosarkom beim Hund
Milz: Chirurgischer Eingriff allein, lebt der Hund durchschnittlich noch 3 Wochen bis 3 Monate.
Milz: Chirurgischer Eingriff und Chemotherapie, die Überlebenszeit verlängert sich durchschnittlich
auf 6-8 Monate. Mit aggressiveren Therapien können  zT 2 Jahre und länger erreicht werden.
Haut: Ist das Hämangiosarkom noch nicht tief ins Gewebe eingedrungen, können die Hunde zT geheilt werden. Hat der Tumor aber bereits die Unterhaut befallen, sinkt die Überlebenszeit
auf 6 bis 10 Monate.
Hämangiosarkom bei der Katze
Milz: Schlechte Prognose, Katzen überleben durchschnittlich 5 Monate. Sie sterben meist an einem
Rezidiv oder an Metastasen.
Haut: Etwas bessere Prognose. Die mittlere Überlebenszeit beträgt ein knappes Jahr.
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