GENERALISIERTES LYMPHOM BEIM HUND
GENERALISIERTES LYMPHOM BEIM HUND
URSACHE
Das canine Lymphom hat seinen Ursprung in lymphatischem Gewebe wie Lymphknoten, Milz oder
Knochenmark. Es ist die häufigste Neoplasie beim Hund.
Die Ursache des Tumors ist noch unbekannt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit starken magnetischen Feldern oder Pestiziden.
 
BIOLOGISCHES VERHALTEN
Das Lymphom kann in vielen verschiedenen Formen vorkommen, welche zT etwas unterschiedlich behandelt werden und unterschiedliche Prognose haben.
Wir unterscheiden B-Zell- und T-Zell-Lymphome, wobei letztere eine schlechtere Prognose haben.
 
DIAGNOSE
Um ein Lymphom zu diagnostizieren sind mehrere Untersuchungen nötig.
Blutbild: zeigt uns, ob ein Hund gesunde Organe hat und eine Chemotherapie möglich ist oder Anpassung braucht.
Röntgenbilder der Lunge: schliessen Massen oder Metastasen im Brustraum aus.
Ultraschall Bauchraum zeigt Veränderungen in den Organen
Die Zytologie eines vergrösserten Lymphknotens erlaubt meist eine erste Lymphom-Diagnose.
Zur Differenzierung des Lymphoms wird Gewebe zu einer Spezialuntersuchung eingeschickt.
 
Mit all diesen Untersuchungen können wir danach gezielt eine Prognose stellen und die Therapie optimal anpassen.
 
THERAPIE
Das Lymphom wird mittels Chemotherapie behandelt. Wobei unterschiedliche Protokolle möglich sind, je nach Tier, Besitzer oder Situation des Lymphoms. Die häufigsten Protokolle sind:
CHOP Protokoll (B-Zell Lymphom): 3 verschieden Medikamente werden wöchentlich verabreicht (2 von 3 Medikamente intravenös), Gesamtdauer normalerweise 13 Wochen = 9 Besuche bei uns.
LOPP Protokoll (T-Zell Lymphom): Gesamtdauer ca 6 Monate, Therapie alle 2 Wochen bei uns.
Einzelmedikamente wie Lomustin oder Doxorubicin alle 3 Wochen als Tablette oder Infusion,
oder ein Verzögern mittels Prednisolon ist möglich.
 
Die Chemotherapie dient dazu, die Lebensqualität des Tieres zu erhalten oder zu verbessern. Die
klinischen Symptome verschwinden. Das Leben des Tieres kann bei guter Lebensqualität verlängert
werden, aber leider nur in den seltensten Fällen kann das Lymphom geheilt werden (ca 10%).
Die Chemotherapeutika greifen schnell teilende Zellen an. Somit wirken sie auf Tumorzellen, aber
auch auf Zellen des Gastrointestinaltraktes, oder des Knochenmarks.
 
NEBENWIRKUNGEN
Die Chemotherapie wird im Allgemeinen sehr gut vertragen.
Meist sind mögliche Nebenwirkungen einfach medikamentös zu beheben. Bei 75% der Tiere werden Sie keine oder kaum Nebenwirkungen finden.
Es können aber selten auch Abgeschlagenheit, Erbrechen, Durchfall, eine Verminderung der weissen Blutzellen (Neutropenie) auftreten, was aber nicht toleriert wird und folglich die Dosis der Medikamente reduziert wird.
Haarverlust wie beim Menschen kennen wir nicht beim Tier, allerdings können gewisse Hunderassen (Hunde mit kontinuierlich wachsendem Haar wie Pudel, Terrier, Bobtail) einen gewissen Haarverlust zeigen.
Es ist sehr wichtig eine genaue Dosierung der Medikamente und eine regelmässiges Kontrolle des Tieres durchzuführen, damit Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert werden können.
 
PROGNOSE
Das Lymphom ist eine schnell fortschreitende Erkrankung. Ohne Therapie leben Tiere nur noch 2-6 Wochen nach der Diagnose.
T-Zell-Lymphome haben mit Chemotherapie mit ca 8-10 Monaten eine schlechtere Prognose als B-Zell-Lymphome, welche ca 1.5 Jahre kontrolliert werden können.
Mit Prednisolon allein können wir im Schnitt ca 2-4 Monate herauszögern
Mit Doxorubicin  oder Lomustine ca 6-12 Monate.
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