CHEMOTHERAPEUTIKA
CHEMOTHERAPEUTIKA
 
Chemotherapie bezeichnet eine Therapie mittels Medikamenten, die Tumorzellen zerstört. Gleichzeitig können aber auch normale Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Unser Ziel beim Tier ist natürlich möglichst den Tumor zu kontrollieren, aber wir wollen das Tier auch nicht unnötig belasten. Deshalb geben wir eine Dosis, die bei fast allen Tieren sehr gut verträglich ist. Kommt es trotzdem zu Nebenwirkungen, passen wir das Protokoll individuell an, um dem Tier eine optimale Lebensqualität zu garantieren.
 
Allgemeines:
Chemotherapeutika greifen alle schnell wachsenden Zellen an. Dies sind im Körper v.a. Tumorzellen (gewollt), Zellen des Magen-Darm-Traktes und des Knochenmarks (Nebenwirkungen). Dies kann zu Symptomen wie vermindertem Appetit führen, in schwerwiegenderen Fällen zu Erbrechen oder Durchfall. Normalerweise sind diese Symptome von kurzer Dauer und innert 24-48 Stunden vorbei.
Wenn das Knochenmark stark unterdrückt wird, kann es zur Schwächung des Immunsystems kommen. Das Tier wird empfänglich für banale Keime, die überall in der Umwelt vorhanden sind, und kann Fieber und andere Symptome einer Infektion wie Abgeschlagenheit, usw. zeigen.
Generell gesprochen sehen wir bei der Hälfte der Tiere gar nichts (viele fühlen sich sogar besser, da der Tumor reduziert wird), bei einem Drittel hat man milde Nebenwirkungen, wie etwa Müdigkeit, leichte Appetitreduktion oder milder Durchfall. Das Tier fühlt sich aber wohl und die Lebensqualität kann immer noch als hervorragend angesehen werden. In 5-20% der Fälle (je nach Medikament) kann es aber doch zu stärkeren Beschwerden kommen. Diese sind vorübergehend und zeigen sich meist als Abgeschlagenheit, Appetitverlust, Durchfall und/oder Erbrechen. Manchmal braucht es dann sogar eine kurzfristige (meist ½-1 Tag) Hospitalisation des Tieres, um es wieder zu stabilisieren. Die Symptome dauern aber meist nur 2-3 Tage. Solch starke Nebenwirkungen werden von uns nicht akzeptiert, kommt es dazu, wird bei der nächsten Chemotherapie entschieden, ob man das Medikament wechselt, weniger hoch dosiert oder gar aufhört, denn das Ziel einer Tumortherapie ist, dass das Tier sich besser fühlt, lange Überlebenszeiten mit schlechter Lebensqualität bringen weder dem Tier noch dem Besitzer etwas!
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